IHRE ABWASSERENTSORGUNG
IN HOLZKIRCHEN
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Kläranlage Holzkirchen
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GemeindlicheEinrichtungen
und Abwasser Holzkirchen
Kommunalunternehmen
Industriestrasse 8
83607 Holzkirchen
Die Geschichte der Abwasserbehandlung in Holzkirchen ist sehr lang. Bereits zur
Jahrhundertwende hat man sich in Holzkirchen um eine geordnete Abwasserbeseitigung
gedanken gemacht. Es gibt heute noch Kanalpläne aus dem Jahre 1906, in denen einige
Kanaltrassen im Ortszentrum dargestellt sind.
Im größeren Umfang begann der Bau der Kanalisation in den 50er und 60er Jahren.
Erst nach dem 2. Weltkrieg mit dem Wachstum Holzkirchens durch die rege Bautätigkeit
wurde in den 50er und 60er Jahren im größeren Umfang mit dem Bau der Kanalisation
begonnen. Aber nicht allein das Sammeln der Abwässer, sondern deren Verarbeitung und
Ableitung machte das meißte Kopfzerbrechen. Denn bisher wurde das Abwasser nur
gesammelt , in Gräben abgeleitet und versickert.
1955 wurde eine kleine Kläranlage in der Alten Au errichtet, in der das anfallende
Abwasser, zumindest mechanisch, auch gereinigt wurde. Diese Abwasseranlage bestand
damals aus einem sog. Emscherbrunnen mit Sandfang, Sandfilter,
Schlammtrockenbeeten und aus einem Sickerschacht, in dem das mechanisch gereinigte
Abwasser versickern konnte.
Erst später folgte die Errichtung eines sog. Tropfkörpers. Dieser war mit Filtergestein aus
Lavatuff gefüllt auf dem sich durch die ständige Berieselung mit Abwasser ein
biologischer Aufwuchs bildet welcher mit aeroben Mikroorganismen das schmutzige
Wasser auch biologisch reinigte.
Das so geschaffene Klärsystem mit Emscherbecken, Hochlasttropfkörper, Trockenbeeten
und Sickerlöchern konnte wegen der schlechten Versickerungsmöglichkeit aber nicht
funktionieren. Erst 1962, durch den Bau eines Ableitungskanals zur 9km entfernten
Mangfall, konnte dieses Problem gelöst werden.
Die Sammelkläranlage “Alte Au” war jedoch bald nicht mehr in der Lage den schwachen
Vorfluter, die Mangfall, wirkungsvoll vor den rasch ansteigenden Abwassermengen zu
schützen.
Fast 25 Jahre hat diese alte Kläranlage ihren Dienst getan, bis man sich wegen der
verschärften gesetzlichen Bestimmungen, Schadensersatzansprüchen der
Fischereiberechtigten usw. Anfang der 70er Jahre für den Bau einer neuen
vollbiologischen Kläranlage mit 50000 Einwohnergleichwerte entschlossen hat.
Besonders durch den eingetretenen Baustop war es höchste Zeit für diese Maßnahme,
weil sonst eine weitere Entwicklung Holzkirchens unmöglich gewesen wäre.
Durch die vorgegebene Lage des bestehenden Ablaufkanals Alte Au -- Mangfall mußte
ein Standort für die neue Sammelkläranlage entlang der Ablaufkanaltrasse gefunden
werden.
Sechs Standorte standen insgesamt zur Verfügung. Diese waren
1.
Standort Alte Au
2.
Standort Autobahn
3.
Standort Fellach
4.
Standort Waldrand bei Fellach
5.
Standort Teufelsgraben
6.
Standort Grub
Nach eingehender Prüfung sämtlicher möglichen Standorte bezüglich Baukosten,
Betriebskosten, Anschlussmöglichkeit, Belästigung von Anliegern, entschied man sich für
den Standort “Waldrand bei Fellach”.
Hierbei wurde besonderer Augenmerk darauf gerichtet , die Gemeinden Otterfing,
Hartpenning, Föching und Fellach kanalmäßig an die Kläranlage anzuschließen.
Sämtliche Abwässer der Marktgemeinde Holzkirchen sowie der angeschlossenen
Gemeinden werden über den Ablaufkanal (Durchmesser 700mm) der entlang der
Bahnlinie Holzkirchen - Kreuzstrasse verläuft, der Kläranlage
in Fellach zugeführt.
Die Bauarbeiten für dieses Klärwerk dauerten fast 2,5 Jahre und waren Ende 1977
abgeschlossen.
Die Baukosten beliefen sich auf rund 12,7 Millionen DM.
Nach einigen Monaten Probebetrieb konnte die Anlage im April 1978 eingeweiiht werden .
In den 80er und 90er Jahren wurden die restlichen Ortsteile von Holzkirchen sowie große
Gebiete der Nachbargemeinden kanalisiert, so dass die Einbringung von Schlamm aus
Hauskläranlagen (einfache 3-Kammer Absetzgruben) jetzt nur noch eine untergeordnete
Rolle spielt.
Zu Beginn der 90er Jahre wurden die gesetzlichen Bestimmungen nochmals deutlich
verschärft.
Die wasserwirtschaftliche Situation an der Mangfall erfordert eine Gesamtbetrachtung
aller Einleitungen aus Kläranlagen. Die Mangfall ist daher nicht in der Lage, mit ihrer
geringen Selbstreinigungskraft die Schmutzfrachten abzubauen, so dass aus
gewässergütewirtschaftlichen Gründen vom Gesetzgeber strengere Anforderungen an
den Reinigungsgrad gestellt wurden, die den Markt Holzkirchen veranlasste, die
Kläranlage in erheblichen Maße zu ertüchtigen.
Geschichtliches zur Abwasserentsorgung im
Markt Holzkirchen